Glossary entry (derived from question below)
French term or phrase:
Tailler une brèche dans la chape de plomb
German translation:
Ein Loch in die Mauer schlagen
Added to glossary by
Johannes Gleim
Mar 8, 2018 18:04
6 yrs ago
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French term
Tailler une brèche dans la chape de plomb
French to German
Art/Literary
Philosophy
***Tailler une brèche dans la chape de plomb*** qui clôt l’univers de l’utile et des objectifs chiffrés pour voir la gratuité d’une présence, cela peut relever aujourd’hui d’un certain héroïsme.
Wie versteht ihr das?
Wie versteht ihr das?
Proposed translations
(German)
3 | Ein Loch in die Mauer schlagen | Johannes Gleim |
3 -1 | Eine Öffnung in den bleiernen Schleier schlagen | Oskar Matzke |
Change log
Mar 20, 2018 08:42: Johannes Gleim Created KOG entry
Proposed translations
3 hrs
Selected
Ein Loch in die Mauer schlagen
Ich würde dafür ein ähnliches Bild benutzen:
Ein Loch in die Mauer des Unverständnis, des Unwissens, schlagen, die einem den freien Blick versperrt ...
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Note added at 3 Stunden (2018-03-08 21:10:25 GMT)
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In Anlehnung an die Überwindung der deutschen Teilung durch den Fall der Mauer in Berlin 1989.
Ein Loch in die Mauer des Unverständnis, des Unwissens, schlagen, die einem den freien Blick versperrt ...
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Note added at 3 Stunden (2018-03-08 21:10:25 GMT)
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In Anlehnung an die Überwindung der deutschen Teilung durch den Fall der Mauer in Berlin 1989.
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-1
24 mins
Eine Öffnung in den bleiernen Schleier schlagen
Ich verstehe das so:
Eine Öffnung in den bleiernen Schleier zu schlagen, der das Universum des Nutzbaren und der messbaren Zielwerte eingrenzt, um durch sie die Zufälligkeit des Daseins/einer Existenz zu erfassen, stellt heute schon beinahe eine Heldentat dar.
Eine Öffnung in den bleiernen Schleier zu schlagen, der das Universum des Nutzbaren und der messbaren Zielwerte eingrenzt, um durch sie die Zufälligkeit des Daseins/einer Existenz zu erfassen, stellt heute schon beinahe eine Heldentat dar.
Peer comment(s):
disagree |
Eckehard Plöger
: Kann man wirklich in einen "Schleier" ein Loch "schlagen"? Ich denke nicht.
13 hrs
|
Discussion
;o)
Vielleicht noch: "bezifferte" Zielvorgaben? Und für das "gratuité" des Daseins eventuell "zweckfrei"?
Ich stimme dir auch voll zu, dass lange nicht jede Metapher unbedingt ins Deutsche mitgenommen werden muss.
Ich habe folgendes Problem: Es ist das erste Mal, dass ich mich an die Übersetzung eines philosophischen Textes heranwage, und ich sehe ein riesiges Problem darin, dass das Französische viel, viel blumiger und bildhafter ist als das Deutsche. Das heißt, wenn ich einen Text verfassen will, den der deutsche Leser auch gerne lesen mag, muss ich das radikal runterbrechen - und dennoch die Aussage des Verfassers rüberzubringen.
This said, starte ich mal einen neuen Anlauf (zusammen mit dem vorangehenden Satz):
Wir müssen vielmehr zunächst einen Schritt zur Seite treten, um die Welt der Ausbeutung und Verzwecklichung mit etwas Abstand zu betrachten. Und das kann einige Überwindung kosten. In der Tat kann man heute als Helden bezeichnen, wer es schafft, die Doktrin einer auf Nützlichkeit und Zielvorgaben ausgerichteten Welt aufzubrechen, um den Blick wieder zu öffnen für das ((bloße)) Dasein, das uns einmal geschenkt wurde.
Es gibt da auch keine Tür. Eher lastet da eine (Selbst-) Zensur auf den Menschen, etwas Erdrückendes, so als säße man im Keller und wollte nach oben. Die trennende Mauer alleine ist mir noch nicht lastend genug.
Meine Version ginge vielleicht so: Wer die erdrückende Begrenzung des Universums des Nützlichen und mit Zahlen Bewertbaren durchbricht, ...
@Gisela: Ah, ok - das hatte ich dann falsch verstanden. Es geht doch nichts über Muttersprachler - da nützt auch kein Wörterbuch :-)
"présence" empfinde ich hier eher als "présence sur terre" oder "présence dans la vie" denn als räumliche Präsenz, aber das ist wohl Interpretationssache.
le présent (Gegenwart) ist nicht das Gleiche wie présence d'une personne (Präsenz einer Person), die uns geschenkt wird (gratuitement)
1) Ich weiß nicht genau, was mit "die uns völlig umsonst wird" gemeint ist. Das kann man so nicht sagen, finde ich. Da fehlt irgendwie noch ein Verb zwischen "umsonst" und "wird". Ich finde "umsonst" hier in diesem Kontext nicht die beste Wahl für "gratuit". Das wäre hier eher im Sinne von "sinnlos" oder "zufällig" gemeint, so wie z.B. in "violence gratuite" = "sinnlose Gewalt". Aber hier eher "zufällig" weil "sinnlos" so einen negativen Beiklang hat.</p></p>
2) Folgendes ist jetzt vielleicht etwas pingelig von mir und könnte sicher auch so stehen bleiben, wie's jetzt ist, aber beim ersten Lesen fühlte ich mich durch die Tür-Analogie mit dem kleinen Spalt öffnen eher als außerhalb der Tür, die einen Spalt breit geöffnet wird, denn als von ihr eingesperrt. Also es klingt so als würde die Tür etwas vor uns verschließen, anstatt uns mit etwas zusammen einzuschließen. Wie gesagt, das geht jetzt vielleicht etwas unnötig ins Detail.</p></p>
Edit: Oh, sehe gerade dass du ja auch schon manches geändert hast.
Das wiederum bedeutet, dass wir einen Schritt zurücktreten müssen, um die Welt der Ausbeutung und der Verzwecklichung wieder mit Abstand zu betrachten. Allerdings hat das möglicherweise Folgen. Denn das scheinbar fest versiegelte Tor, das unsere Welt der Nützlichkeit und der in Zahlen gemeißelten Zielsetzungen verschließt, einen kleinen Spalt zu öffnen, um den Blick wieder auf die Gegenwart richten zu können, die uns völlig umsonst dargeboten wird, könnte heute tatsächlich als Heldentum gelten.